Gelegen am Ortsrand von Hottorf
Die Kirche St. Georg
Die Kirche St. Georg ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Ortsteils Hottorf der Stadt Linnich und steht unter Denkmalschutz.
Inhalt
- KirchengebäudeKirchengebäude
- GlockenGlocken
- AltäreAltäre
- KommunionbankKommunionbank
- KanzelKanzel
- AmboAmbo
- TaufbeckenTaufbecken
- BeichtstuhlBeichtstuhl
- OrgelOrgel
- FensterFenster
- StatuenStatuen
- ParamenteParamente
- FahnenFahnen
- Liturgische GegenständeLiturgische Gegenstände
- LeuchterLeuchter
- KreuzwegKreuzweg
- PfarrgebäudePfarrgebäude
Kirchengebäude und umliegender Friedhof
Pfarrkirche St. Georg

Mehr dazu in der Dorfchronik:
Aus der Denkmalbeschreibung und weiteren Unterlagen:
- 1776/77 mit älterem Rest; durch Kriegseinwirkungen ab September 1944 stark beschädigt, Wiederaufbau um 1950;
- 1-schiffiger Saalbau mit eingezogenem quadratischem Westturm;
- Turm zu drei Geschossen in gotisierenden Formen mit Stockgesimsen, Backstein mit sparsamsten Werksteingliederungen, spitze achteckige Haube (nach Plänen von Hans Laxner, Krefeld 1956 aufgesetzt);
- Langhaus Westseite mit Resten des Bruchstein-Vorgängerbaus, 5 spitzbogige Langhausfenster, Dach und Decke nach dem Krieg erneuert,
- Chor mit 5/8-Schluß;
- kleiner Sakristeianbau, Erweiterung der Sakristei 1987/88, Architekt Helmuth Classen, Mönchengladbach
- in der Nordwand des Langhauses Reste des Bruchstein-Vorgängerbaus mit rudimentären Türgewänden.
Bedeutend für die Geschichte des Menschen, erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen.
Kreuze und Grabplatten auf dem Friedhof

Am nordwestlichen Eingang des Friedhof (neben der Kirche) liegt die Grabplatte des Pastors Wilhelm Habrich (+1653) aus Blaustein. Diese Platte befand sich bis zum Ende des 2. Weltkrieges mit dem Grab hinter dem Hochaltar in der Kirche.
Im Jahr 2025 ist die Platte überwachsen.

Auf dem Foto aus dem Jahr 1977 (Schiffer) ist die Platte zu erkennen In der Mitte befindet sich eine Kartusche mit Kelch und der Inschrift:ANNO 1653, DEN 27. FEBRUARY, IST DER WOHLEHRENWÜRDIGER HER PASTOR ZU HOTTORF WILHELMUS HABRICHS IN GOT VERSTORBEN. DER SEEL GOT GNIDIGH WOLLES IN. AMEN.

Vor der Kirche: Grabstein des Rektors Constantin Adam Dierna der im Jahr 1765 (vermutlich im April) gestorben ist. Die Platte erinnert an den Rektor der freien Kapelle und enthält folgende Inschrift: ANNO DOMINI 1765 OBYT ADMODUM REVERENDUS DOMINUS CONSTANTINUS ADAMUS DIERNA RECTOR LIBERAE CAPELLAE IN HOTTORF AETATIS 71 SACERDOTY 22 RECTORATUS45 R - IN - S - P

Vor der Kirche (an Chor Außenwand): Grabstein, zerbrochen: Grabstein der Familie von Oidtman mit deren Wappen überhöht von einem Kelch, 18. Jahrhundert

An der Chor-Außenwand Kreuz mit Kruzifuxus, Gußeisen, Höhe 1,72 m, ehemaliges Grabkreuz, seit 1986 an dieser Stelle.
Glocken
Siehe: Glocken in der Region Düren, Seite 240 ff mit genauer Angabe der Töne, Bewertung,Inschriften, Stifter und der Glockengeschichte im 2. Weltkrieg
Aus Quelle Youtube : Glockenkunde Deutschland
Ein hübsches Kleingeläute erklingt vom Turm der katholischen Kirche St.Georg in Hottorf – einem kleinen Dorf zugehörig zur Stadt Linnich.
Zu den Glocken vor dem zweiten Weltkrieg ist nur eine handvoll Informationen geblieben. So besaß die St.Georgs-Kirche bis zu jenem Krieg ein Geläute bestehend aus drei Bronzeglocken. Die beiden größten Glocken waren historisch und wurden von unterschiedlichen Gießern in unterschiedlichen Gussperioden gegossen.
Die große Glocke stammt von Gregorius van Trier, welcher zu jener Zeit in Aachen tätig war und für ganz Nordrhein-Westfalen viele Glocken lieferte.
Die zweite Glocke entstand erst rund 280 Jahre später von dem Gießer Willibrord Stocky, der in Saarburg ansässig war. Auch von ihm sind noch viele Glocken in dieser Gegend erhalten.
Zu diesen beiden historischen Glocken gesellte sich ab 1928 eine weitere Glocke, die für den klanglichen Abschluss in Gescher gegossen wurde. Diese kleine Glocke jedoch wurde bereits kurze Zeit später im zweiten Weltkrieg abgeliefert und eingeschmolzen. Beide alten Glocken haben diese Zeit scheinbar aufgrund ihres historischen Wertes unbeschadet überstanden. Sie erklingen somit noch heute durch die engen Gassen des Dorfes. Dieser Zustand behielt sich für nahezu 40 Jahre, ehe man sich für eine Erweiterung entschieden hat.
Im Jahre 1987 erhielt die Glockengießerei Mark im kleinen Ort Brockscheid in der Eifel den Autrag, eine neue kleine Glocke herzustellen. Dies alleine jedoch war nicht genug – auch wenn der Vorkriegszustand wiederhergestellt war – weswegen man sich noch eine weitere, vierte und größere Glocke entschied. Und somit wurde das ehemalige Terzett zu einem sehr ansprechenden und passenden Quartett, welches sich durchaus hören lassen kann.
In Hottorf wird in der Regel 15 Minuten vor Beginn der Messe geläutet. An Werktagen erklingen dafür die drei kleineren Glocken, während an Samstagen und Sonntagen alle vier Glocken läuten.
Vollgeläute Disposition: g‘-b‘-c“-es“
Glockendaten:
- Christkönigsglocke
Stundenschlag, Freitagsglocke 15:00 h, Anschlag zum Angelus
Inschrift: Christus Sieger – Christus König – christus Herr in Ewigkeit
Schlagton: g‘-4
Gießer: Neuguss Fa. Mark, Brockscheid Gussjahr : 1988
Gewicht: 598 kg
Durchmesser: 980 mm - Annenglocke
Inschrift: Anna Heischen Ich, In die Eere Gotz Luden Ich, Gregorius Von Trier Gois Mich Anno DNI 1513
Schlagton: b‘-3
Gießer : Gregorius (I.) van Trier, Aachen
Gussjahr: 1513
Gewicht: 393 kg
Durchmesser: 864 mm - Marienglocke
Angelusglocke 7:00, 12:00 und 19:00 Uhr, Nachläuten
Inschrift: Sankta Maria Heische Ich, Die lebendigen Berufe Ich, Die Dotten Beleute Ich, Das Donnerwetter Vertreibe Ich. Maria, Theresia, Franciscus, Wenerus, Casparus. Anno 1793
Schlagton: C’+3
Gießer: Willibrord Stocky, Saarburg
Gussjahr: 1793
Gewicht: 278 kg
Durchmesser: 776 mm - Georgiusglocke
Inschrift: Ich Beleut Der Männer Zwei Mal Blutig Sterben. 41 Mögen Bald Den Himmel Erben
Schlagton: es“+/0
Gießer: Fa. Mark, Brockscheid
Gussjahr: Neuguss 1951, Umgegossen 1981
Gewicht : 190 kg
Durchmesser: 665 mm
Motiv: Idealquartett, Parsifal
Altäre
In dem Gotteshaus befinden sich drei barocke Altäre (Hochaltar mit zwei Nebenaltären).
Hochaltar, Eiche, Mensa Sandstein, 176 x 124 x 560 cm, zwei Nebenaltären, wie vor., 110 x 112 x 415 cm, aus 1752 barock
Kommunionbank
- Kommunionbank, Eiche, barock, reiches Rocaillewerk, aus 1754, restauriert 1954
- Taufbalustrade (nach Renovierung 1987 nicht mehr in der Kirche, derzeit eingelagert), restauriert 1954
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Taufbecken
- befand sich ursprünglich im Altarraum mit Balustrade, s/w Foto Schiffer 1977
- nach Renovieurung im Jahr 1987 wurde Balustrade nicht wieder aufgebaut, Farbfoto Lieven 2025
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Beichtstuhl
Der heutige Beichstuhl stammt aus dem 20. Jahrhundert.
Bis zum 2. Weltkrieg standen wohl zwei Beichtstühle in der Hottorfer Kirche. Einer davon war aus Eiche, aus dem Jahr 1785, Rokoko, mit der Inschrift: H. G. Langen, Pastor in Boslar, Hottorf, Stele. P.D.E.P. 1785
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Orgel
Die Orgel der Orgelbaufirma Stockmann aus Werl stammt aus dem Jahre 1978 und hat die folgende Disposition:
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
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Fenster
Fenster des Glasmalers Josef Strater aus dem Jahr 1935
Quelle: (auch nachfolgende Bilder) Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhundert e.V.

Maria
Josef Strater, ca. 1935 Fenster im Chor, Antikglas/Blei/Schwarzlot Signatur: ENTW.: JOS. STRAETER / AUSF.: DR. H. OIDTMANN LINNICH

Grundriss
der Kirche mit Positionen der Fenster

St. Hubert von Lüttich
Inschrift: IM KRIEGE ZERSTÖRT 1944 NEUENTSTANDEN DURCH OPFER 1953 Josef Strater, ca. 1935 Fenster im Chor, Antikglas/Blei/Schwarzlot

Seitenfenster
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Statuen
Statuen im Einzelnen (v.l.n.r.):
- Pfarrpatron St. Georg, restauriert 1954
- Mutter Gottes mit Sternekranz, restauriert 1954
- Salvator mundi, 1954 nach altem Vorbild
- Hl. Josef, restauriert 1954
- Hl. Antonius von Padua, restauriert 1954
- Herz Jesu (klein) und Herz Jesu (groß), davon eine Statue aus 1961, H. Sinken, Aachen
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Fahnen
Die Prozessionsfahne vom Hl. Georg und der Hl. Familie
„Die Prozessionsfahne wurde in der 2. Hälfte des 19. Jh. von einer Frau Pattier aus Bettenhoven gefertigt. Anhand der Darstellungen der Gemälde wird deutlich, dass die Fahne dem Heiligen Georg als Pfarrpatron der katholischen Kirche zu Hottorf und der Heiligen Familie geweiht ist. Zur Erstellung wurden verschiedene Materialien und Techniken verwendet, wodurch es sich hier sowohl um ein textiles Objekt als auch um Gemälde handelt.
Das Fahnentuch besteht aus rotem strukturierten Stoff, der doppelseitig gegeneinander gesetzt ist. Sämtliche Kanten des Tuches sind mit einer Borte aus Goldfransen besetzt, die von einer geflochtenen Goldborte auf dem Tuch begleitet wird. Farbige Blüten und Blattornamente in verschiedenen Stickereitechniken schmücken jeweils die Mitten der Bögen. Die in symmetrischen Bogen ausgestalteten Gemälde sind separat gefertigt und nachträglich eingesetzt, eine Goldbrokatborte dient als Einfassung.
Obwohl beide Bildflächen identisch gearbeitet sind ist anzunehmen, dass es sich bei der Darstellung des Heiligen Georg als Pfarrpatron wohl um die Hauptseite der Fahne handelt. Dargestellt ist die wohl bekannteste Legende aus dem Leben des Hl. Georg, die Drachentötung. Auf einem sich aufbäumenden Pferd von mittelbrauner Färbung sitzend, sticht der als Soldat gekleidete Heilige mit seiner Lanze in den Rachen des vor ihm liegenden feuerspeienden Drachen. Die Kleidung des Heiligen und die Ausstattung des Pferdes sind vergleichsweise einfach gehalten, trotzdem indizieren sie eine zurückhaltende Vornehmheit und die noble Herkunft des Dargestellten. Sein Gesicht und die Gestalt wirken jugendlich, die Haltung demonstriert Tatkraft und Entschlossenheit. Dies spiegelt sich auch in der temperamentvollen Darstellung des Pferdes mit dem zurückgeworfenen Kopf und den nach vorne ausschlagenden Läufen wieder.
In den gleichen leuchtenden Farben wie die Darstellung des Hl. Georg ist auch die Heilige Familie auf der Rückseite der Fahne angelegt. Gezeigt sind Maria und Joseph, das halbwüchsige Kind in ihrer Mitte, vermutlich bei ihrer Rückkehr aus Ägypten.“
Beate Zumkley, Dipl. Restauratorin, hat dieses Beschreibung zur Restauration der Fahne im Sept. 2000 erstellt.
Datierung: Mitte bis Ende 19. Jhd., vermutet 1850
Größe: Höhe ca. 150 cm, Breite ca. 90 cm
Mehr dazu in der Dorfchronik:
Leuchter
- Zwei Prozessionsleuchter
- 6 versilberte Kerzenleuchter (neu versibert, Anfag der 1970 Jahre )
Dazu aus der Pfarrchronik von Pfarrrer Joussen: „In der Sakristei, auf der Empore, auf dem Dachboden und im Turm fand ich prächtige, zu den Altären passende Kerzenleuchter, die jedoch zum Teil verbogen, beschädigt und stark verschmutzt waren. Diese brachte ich zum Kunstschmied Egino Weinert nach Köln. Dort wurden die Kerzenleuchter restauriert und versilbert, so daß diese nun eine wertvolle Bereicherung des Barockaltar darstelle.“ - 6 silberfarbene Altarleuchterm(im Jahr 1984, angeschafft bzw. gespendet)
Liturgische Gegenstände
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Pfarrgebäude
Pfarrheim
durch Tor mit Pfarrhaus verbunden, 1972 durch Architekt Finkeldei umgebauter Schuppen, 124 qm,
im Jahr xxxx erweitert (tbd)

Pfarrhaus
Zweigeschossiger Backsteinbau, giebelständig, 3:3 Achsen, Blausteinfensterbänke, aus 1837, 1991 renoviert, H. Classen
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Vikarie
Die Vikarie wird um 1900 gebaut. Hier wohnten über viele Jahre kirchliche Mitarbeiter, teilweise wurden einzelne Zimmer vermietet. In der Nachkriegszeit war hier die Borromäus Bücherrei untergebracht. Nachdem die Vikarie nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt wurde, wird sie zunächst ganz vermietet und 1969 verkauft.
Mehr dazu in der Dorfchronik:
